Großer Jubel bei der Brauerei Streck aus Ostheim vor der Rhön! Die von Diplom-Braumeister Axel Kochinki geführte Brauerei im Kreis Rhön-Grabfeld hat in Berlin vom Bundeswirtschaftsministerium den Goldenen Bundesehrenpreis gewonnen und darf sich jetzt ein Jahr lang als "Brauerei des Jahres 2022" bezeichnen. Den Ehrenpreis haben bekannten Persönlichkeiten des Brauwesens überreicht: Die Hallertauer Hopfenkönigin Theresa Hagl, Holger Eichele vom Deutschen Brauer Bund, Adolf Schapfl vom Verband Deutscher Hopfenpflanzer e.V., der Vizepräsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Dietrich Harms und noch einige andere.

Wie konnte sich aber ein so kleiner Betrieb im Wettkampf gegen eine dreistellige Anzahl an konkurrierenden Bieren behaupten? Kochinki führt den Erfolg des Brauhauses auf mehrere Faktoren zurück, wie er inFranken.de im Interview erklärt: "Rohstoffe aus der Rhön mit überdurchschnittlicher Qualität, einen sehr kleinen, aber sehr modernen Betrieb und junge, hoch motivierte Mitarbeiter, die Bier lieben."

Bio-Bier aus regionalen Rohstoffen - was die beste Brauerei Deutschlands so besonders macht

Der Rhöner Braumeister setzt bei der Herstellung seiner Getränke auf Regionalität. Das Wasser aus der Rhön habe eine unglaubliche Qualität, genauso wie der Hopfen aus den Anbaugebieten Spalt und Hallertau und die Landwirte, die die Brauerei beliefern, kennt Kochinki persönlich. "Wir sind ein Bio-zertifizierter Betrieb", sagt Kochinki, denn sein Bier ist nicht nur das beste Deutschlands, sondern erfüllt zudem alle Kriterien, um sich bereits in der Vergangenheit das Bio-Siegel verdient zu haben. Das Brauhaus verkauft übrigens nicht nur Bier, sondern auch alkoholfreie Getränke wie Wasser, Limo und Saftschorlen.

Welches seiner Biere am beliebtesten ist? "Geschmack ist individuell", erklärt Kochinki, dessen Brauerei ein dauerhaftes Angebot von zehn verschiedenen Biersorten - wie Strecks 1718 oder Strecks Bio Zwickl - anbietet, aus denen jeder Biertrinker nach dem Durchprobieren seinen Liebling wählen kann. Zwei der zehn Sorten wechseln saisonal. Von einer saisonalen Sorte mit einzigartigem Geschmack schwärmt Kochinki besonders: dem Frischhopfenbier. Zur Herstellung werde eine Technik angewandt, die heutzutage kaum noch umsetzbar sei, da beim Brauen Sorgfalt und Eile geboten sind. Zudem sei das Brauen dieses speziellen Bieres nur einmal im Jahr möglich. Mehr will der Braumeister aber nicht verraten.

Wie sehr viele Gastronomiebetriebe hatte auch Strecks Brauhaus an der Pandemie zu knabbern. Ohne staatliche Fördergelder hätte das Fortbestehen des Unternehmens nicht garantiert werden können. Umso besser, dass die Preisverleihung in Berlin die Bekanntheit des Ostheimer Brauhauses noch weiter steigern konnte. 

Das Brauhaus Streck existiert seit 300 Jahren und ist schon genauso lange im Familienbesitz. In der zehnten Generation leitet nun Axel Kochinki den Betrieb. Sein Motto ist "Wir machen Biervielfalt. Wenn man ein Bier trinkt, muss es so gut sein, dass man ein weiteres trinken will!" Warum der Geschäftsführer einen anderen Namen hat, als das Brauhaus, erklärt er so: "Meine Großmutter war Einzelkind und hat geheiratet." Schon wurde ein neuer Name weitervererbt. Ohne zu wissen, auf was er sich einlasse, habe er als einziger von vier Geschwisterkindern eingewilligt, das Familienunternehmen seiner Eltern weiterzuführen. Laut eigener Aussage trat er die Nachfolge nur aus einem Grund an: Weil er so gerne Bier trinke. "Und ich habs auch nie bereut."

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Vorschaubild: © Brauerei Streck