• Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Seit 1981 müssen Lebensmittel gekennzeichnet sein
  • Bier muss ebenfalls ein MHD haben: Es ist als traditionelles Lebensmittel von der EU anerkannt
  • Mindesthaltbarkeitsdatum - das bedeutet es wirklich 
  • MHD von Bier: Wann wird Bier schlecht?

Manche Lebensmittel sollten nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verzehrt werden. Andere kannst du noch Tage oder gar Wochen danach bedenkenlos konsumieren. Doch wie ist das eigentlich bei Bier? Wie lange hält es sich wirklich und ist das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Bier überhaupt aussagekräftig?

Mindesthaltbarkeitsdatum: Warum Bier gekennzeichnet ist

Grundsätzlich steht auf Bier, wie auf anderen Lebensmitteln auch, ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das hat auch seinen Grund: Lebensmittel müssen in Deutschland seit 1981 mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen werden. Da Bier als traditionelles Lebensmittel von der EU anerkannt ist, besteht auch hier die Pflicht für ein MHD. Da es unterschiedliche Biersorten gibt, ist es nicht möglich, eine pauschale Aussage zur Haltbarkeit von Bier zu treffen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann je nach Biersorte und Herstellungsprozess zwischen zwei Monaten oder auch mehr als einem Jahr liegen. 

Konkret ist es so, dass Biere mit hohem Hopfenanteil, wie etwa ein Pale Ale, am besten in den ersten drei Monaten getrunken werden sollten. Selbst, wenn sie nach dem MHD noch länger haltbar wären. Auch, wenn der Hopfen das Bier länger haltbar macht, können sich ätherische Öle und somit die Aromaträger des Hopfens schnell verflüchtigen. Biere, die nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut werden, könne Zusatzstoffe enthalten, die das Bier länger haltbar machen.

Das auf dem Bier vermerkte Mindesthaltbarkeitsdatum sagt im Grunde genommen recht wenig aus. Tatsächlich kann Bier fast nicht verderben, da es selbst beim längeren Überschreiten des MHD keine schädlichen Bakterien entwickelt. Das liegt am Alkoholgehalt und am leicht sauren pH-Wert.

Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten: Was passiert mit dem Bier?

Bier ist also durchaus noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Es kann jedoch passieren, dass die Farbe, die Spritzigkeit oder auch der Geschmack sich verändern. Im schlimmsten Fall schmeckt das Bier einfach nicht mehr gut. 

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Malzige Biere und vor allem Bier mit einem hohen Alkoholgehalt sind besonders lange haltbar und sogar zum Lagern geeignet. Der malzige Geschmack kann sich mit der Zeit positiv entwickeln. Biere mit hohem Alkoholgehalt wie Starkbiere oder Bockbiere können durch die längere Lagerung sogar noch besser werden, wenn dies richtig geschieht. Denn mit der Zeit können sie - ähnlich wie Whisky - reifen, was dem Bier eine ganz neue Qualität verleihen kann. Diese gereiften Biere nennt man "Vintage"-Biere und sie werden von Kennern hochgeschätzt. 

Da Alkohol eine konservierende Wirkung hat, sind alkoholfreie und alkoholarme Biere logischerweise weniger lange haltbar als Biere mit höherem Alkoholgehalt. Bei alkoholfreiem Bier, leichtem Bier oder Biermischgetränken sollte man daher immer auf das MHD achten.

So erkennst du schlecht gewordenes Bier: der Geruchstest

Ist das MHD überschritten, dann kann man relativ leicht kontrollieren, ob das Bier noch genießbar ist. Dies kann man am Geruch feststellen, der dann muffig oder bitter ist, oder auch wenn man im Bier kleine Flöckchen findet. Das könnte auf Schimmelbefall hindeuten. Sollte das der Fall sein, solltest du das Bier auf jeden Fall entsorgen. Grundsätzlich gilt, dass die richtige Lagerung über die Haltbarkeitsdauer bestimmt. 

So lagerst du Bier richtig:

  • Lagere dein Bier am besten dunkel und geschützt vor Sonneneinstrahlung.
  • Der Lagerplatz sollte möglichst trocken sein.
  • Das Bier sollte im Stehen gelagert werden, denn so verringert man die Oxidationsfläche.
  • Du solltest darauf achten, dass das Bier keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
  • Die ideale Lager-Temperatur beträgt  5 bis 10 °C.

Zusammenfassend gesagt, kann Bier in der Regel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch getrunken werden. Schlecht gewordenes Bier zeigt sich in der Regel durch einen Verlust der Qualität. Das Bier schmeckt dann nicht mehr so frisch und hat einen staubigen oder bitteren Nachgeschmack sowie weniger Spritzigkeit. Tatsächlich ungenießbar, also nicht mehr zum Verzehr geeignet, kann Bier nur in Ausnahmefällen werden. 

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